Archiv Teil II (2008-2018)
Der Morgen des 4. September, „Tag des Sports 2016“, war grau und nieselig. Der für uns vorgesehene Platz auf der Moorteichwiese war durchnässt. Sollte denn alles buchstäblich ins Wasser fallen?
Wer hätte gedacht, dass sich aus einem so schlechten Start ein erfolgreicher Tag entwickeln würde. Wir zogen zu einem anderen Platz um. Die Sonne kam heraus. Wir konnten uns über interessierte Besucher freuen. Viele Zuschauer folgten in versunkener Aufmerksamkeit unseren Vorführungen und der Fotograf des SPORTforums beeindruckte uns später mit diesem Schnappschuss von Christian bei der traditionellen Schwertform.
Tàijí-Stock (tàijí gān 太极杆) ist eine Herausforderung. Die Arbeit an der Stock-Form hat eine kleine Gruppe Interessierter im Sommer 2011 ganz schön in Atem gehalten.
Die Bewegungen sind gelernt - jetzt steht die eigentliche Arbeit an den Inhalten bevor. Wir freuen uns darauf.
Der Sommer 2009 brachte tieferes Verständnis für Tàijíquán 太极拳 und Méihuāzhuāng 梅花桩 und inspirierte durch Einblicke in neue Bewegungskünste, z. B. Bāguàzhǎng 八卦掌. Wir haben so manchen Schweißtropfen vergossen und ganz neue Bewegungserfahrungen gemacht. Manch eine/r soll in den folgenden Tagen von Muskelkater geplagt worden sein.
KN zum „Tag des Sports“ am 7. September 2008:
Sie spüren die inneren Energieströme -
Wushu-Verein Kiel präsentiert die alten chinesischen Kampfkünste
Kiel - Wettkampf, Muskeln stählen, ausdauernde Ertüchtigung, Körperkultur: Die unendliche Vielfalt sportlicher Betätigung wird am kommenden Sonntag am Tag des Sports auf der Moorteichwiese präsentiert. Wenn der Wǔshù-Verein Kiel seine Übungen des Tàijíquán und Qìgōng zeigt, wird klar, dass Sport nicht immer schnell, laut und schweißtreibend sein muss.
Wǔshù ist der Oberbegriff für die chinesischen Kampfkünste. Während die so genannten äußeren Kampfkünste Muskelkraft und Schnelligkeit trainieren, legt der Wǔshù-Verein Kiel sein Augenmerk auf die inneren Künste und betont damit nicht den Kampf, sondern den Gesundheitsaspekt. „Im Tàijíquán und Qìgōng lernen wir, den eigenen Energiestrom, das Qì, wahrzunehmen und zu führen“, erklärt der Vorsitzende des Vereins, Dietrich Mucha. In langsamen, fließenden Bewegungen wird die Kraft des Partners aufgenommen und zurückgegeben.
„Es ist eher Verteidigung als Angriff“, sagt Mucha. Durch viel Übung lasse sich die Gleichmäßigkeit der Bewegung lernen und die eigene Beweglichkeit ausbauen. Das dauere zwar, besonders das Qì zu spüren, sei etwas für Fortgeschrittene, der Sport habe aber auch einen sehr praktischen Nutzen. „Erst mit Tàijíquán und Qìgōng habe ich gelernt, was Entspannung sein kann“, erzählt Dietrich Mucha noch immer begeistert. „Es ist möglich, bestimmte Körperstellen bewusst zu entspannen“, sagt er. Die Fähigkeit habe er nach sechs bis sieben Jahren wöchentlichen Übens erlangt. Nun braucht er beispielsweise während langer Autobahnfahrten nur zehn Minuten Qìgōng auf dem Rastplatz, um fit für die nächste Etappe zu sein.
Im Sommer 2008 war Wáng Zhìzhōng 王志忠 in der französischen Schweiz. Alte und neue Schülerinnen und Schüler konnten sich von Juni bis September neue Impulse geben lassen.