Tàijí-Speer

Aufgrund ihrer Länge sind Tàijí-Speer und Tàijí-Stock die am schwierigsten zu handhabenden Waffen des Tàijí-Systems. Es gehört eine gute Portion „gōngfu 功夫“ (Können) dazu, um den über zwei Meter langen, gerade gewachsenen Schaft aus dem Holz der chinesischen Esche (báilàshù 白蜡树, lat. fraxinus chinensis) zu beherrschen. Roter Bart und klingende Perlen in der Speerspitze, vor allem aber der durch täglichen Gebrauch mit Glanz überzogene schlanke Schaft, der dem Übenden bei typischen Bewegungen wie „lán , ná , zhā “ (abwehren, kontrollieren, stechen) geschmeidig Rückmeldung über die eigene Bewegungsqualität gibt, machen die besondere Anziehungskraft des Tàijí-Speers aus.

Die hier vorgestellte Speer-Form in 53 Bewegungen ist zu einer seltenen Kunstfertigkeit geworden. Wie die traditionelle Säbel-Form geht sie über unseren Lehrer Wáng Zhìzhōng 王志忠 und dessen Lehrer Hán Qíchāng 韩其昌 (1895-1988) auf den berühmten Meister Liú Dékuān 刘德宽 (1826-1911), mit Spitznamen „Liú mit dem langen Speer“ (dàqiāng Liú 大枪刘) zurück. Liú Dékuān war Schüler des Altmeisters Yáng Lùchán 杨禄禅 (1799-1872).

Aus der Speer-Form: „Der grüne Drachen steigt aus dem Wasser“ („lán , ná , zhā “)

Die Namen der einzelnen Bewegungen der Form und weitere Fotos sind im Buch Tàijíquán, die Tradition der 13 Grundformen von Wáng Zhìzhōng 王志忠 vollständig enthalten.